Collies gehören zu den Hunderassen, die einen außergewöhnlich guten Ruf selbst unter Nicht-Haltern genießen. Collies sind nicht nur wunderschöne Hunde, auch ihre Charaktere sind beinahe schon atemberaubend und vereinen viele Pluspunkte bei den Auswahlkriterien zur Anschaffung eines Hundes.

Langhaar Collie

Obwohl bei Tieren, die insbesondere über das Kino oder Fernsehen eine enorme Popularität erlangen, immer wieder zu sehen ist, dass die Eigenschaften der Tiere völlig falsch gezeichnet werden, ist das bei dem weltberühmten TV-Collie 'Lassie' nicht der Fall.

Vielmehr werden die ohnehin schon positiven Attribute unterstrichen. Allerdings gibt es weit mehr Collies als diesen bekannten langhaarigen Collie aus dem Fernsehen.

Welche Collie-Rassen gibt es?

Collierassen
AmerikanischerBeardedBorderKurzhaarLanghaarMiniatureMischling

Tipps zur Collie Haltung

Collie

Allgemeines zu Collies

Wie aus den Kurzbeschreibungen der Collies hervorgeht, haben sie alle Hüteeigenschaften in den Genen. Auch wenn Collies tatsächlich ausgesprochen fähige Familienhunde wie kaum eine andere Rasse sind, sollte dennoch beachtet werden, dass sie ein Mindestpensum an Arbeit benötigen.

In der Beschäftigung sollte auch ein gewisser Anspruch liegen, um die Hunde zu fordern. Denn Collies wollen nichts lieber als ihren Menschen zu gefallen - und das schließt Arbeiten bei einer Gebrauchshunderasse mit ein.

Keinesfalls sind diese wunderbaren Hunde für den Zwinger oder die von der Familie isolierte Haltung geeignet.

Alle Collie Rassen im Überblick

Collie Rassen

Grundsätzliches zu Collies

Was Collies sind: Hütehunde mit einmaligen Charakterzügen

Auch wenn der Charakter von nahezu jeder Collie-Art in allen Höhen gelobt wird, sollte der Ursprung der Collies vor der Anschaffung nicht außer Acht gelassen werden. Schon der Name der Rasse, Collie, gibt gut darüber Aufschluss. Viele Collies wurden in den schottischen Highlands zum Hüten von Schafen eingesetzt.

Die vornehmliche Schafrasse wurde 'Colleys' genannt, daraus leitete sich 'Colley Dog' und später 'Collie' ab. Collies werden außerdem seit vielen Jahrhunderten gezüchtet. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war der reine Familienhund allerdings die Ausnahme. Viele Hunderassen wurden als Arbeits- und Gebrauchshunde gezüchtet, so natürlich auch der Collie.

Aufgrund der langen Zuchthistorie lässt sich also einfach ableiten, dass der Collie als Hütehund gezüchtet wurde. Im Lauf der Jahrhunderte wurde die Genauswahl durch weitere Zuchtauslese weiter verfeinert. Ein wesentlicher Bestandteil des Collie-Charakters wird daher von seinem Hüteverhalten geprägt.

Woher stammen Collies grundsätzlich?

Als Englische und nicht als Schottische Collies benannt werden sie aus einem einfachen Grund: ein echtes Zuchtinteresse zum Erhalt der Rassen und nicht nur als reine Gebrauchshunde erlebten die Collies Mitte des 19. Jahrhunderts in England.

Daher werden sie leicht fälschlich auch als Englische Schäferhunde betitelt, doch ebenso oft absolut zutreffend als Schottische Schäferhunde.

Wieso gibt es so viele verschiedene Collies?

Entsprechend den Anforderungen an das Hüten wurden die Collies also über viele Jahre extrem speziell gezüchtet. Doch haben von den guten Arbeitseigenschaften nicht nur die Farmer und Schäfer in den schottischen Highlands profitiert.

Auch in den Tälern, den Ebenen und selbst im Grenzgebiet zu England wurden sie an ähnliche, aber dennoch andere Aufgaben herangeführt - oder besser gesagt, herangezüchtet. Dementsprechend viele Collie-Unterarten können wir heute unterscheiden. Dazu gehören die folgenden Collie-Rassen in alphabetischer Reihenfolge.

Wie sich das Wesen von Collies generell umschreiben lässt

Mit Ausnahme des Border Collies sind alle anderen Collie-Rassen von Wesen her sehr ähnlich. Sie entsprechen also der Vorstellung eines unterwürfigen, sich schnell ins Rudel einordnenden Hundes, der wiss- und lernbegierig ist. Darüber hinaus sind alle Collies (einschließlich des Border Collies) von einer großen Loyalität geprägt.

Vor der Anschaffung sollte zudem bedacht werden, dass alle Collies nicht nur neben, sondern eng mit der Familie leben wollen und sollten. Das entspricht auch völlig ihrem Wesen, da sie auch bei den Schäfern nicht immer Arbeit hatten und dann mit deren Familien lebten.

Doch um eins nicht falsch zu verstehen: auch Border Collies sind grandiose Tiere, wurden allerdings zu sehr zu wirklich spezifischen und eigenständigen Hüteaufgaben gezüchtet, die auch heute noch das Wesen dominieren. Mehr dazu dann in den nachfolgenden Kurzbeschreibungen aller Collie-Arten.

Die vielfältigen Collies

Hier finden Sie eine Zusammfassung aller Collie Rassen mit einer Kurzbeschreibung:

Amerikanischer Collie

Grundsätzlich besteht mit dem Langhaar Collie oder Rough Collie eine große Verwechslungsgefahr. Dazu kommt, dass auch ein Amerikanischer Collie oftmals als Langhaar Collie bezeichnet wird. Grundsätzlich ist das aber (streng genommen) den Englischen Collies vorbehalten. Beide Collie-Arten werden als unterschiedliche Rasse geführt, wobei Amerikanische Collies nicht von der FCI anerkannt sind, die britischen Collies jedoch schon.

Selbstverständlich blicken Amerikanische Collies auf dieselbe Ahnenreihe zurück wie ihre britischen Verwandten. Von dort aus starteten sie mit der Kolonialisierung der Neuen Welt und Australiens auch ihren Siegeszug. Der deutlichste Unterschied zum englischen Collie liegt in der Größe, da der Amerikaner deutlich größer wird.

Das liegt daran, dass dort die damals aus England eingeführten Zuchtvorstellungen übernommen wurden. So gesehen sind die Amerikanischen Collies damit eigentlich die urwüchsigeren und 'originaleren' Collies. Außerdem gibt es gegenüber den Engländern deutlich mehr Farbschläge, da die amerikanische Zuchtvereinigung hier ein großzügigeres Reglement aufweist. Allerdings kann auch ein Amerikanischer Collie 'nur' so groß wie der Langhaar Collie sein, denn in den USA werden beide Collies miteinander gekreuzt.

Bearded Collie

Bearded Collies werden oft auch als Beardies (Einzahl Beardie) bezeichnet. Übersetzt bedeutet ihr Name so viel wie 'Barttragende Collies' oder 'Bärtige Collies', da insbesondere ihr Fell an Schnauze und Fang außergewöhnlich lang sein und bis zur Brust reichen kann - und sogar muss.

Dieses am ganzen Körper des Hundes wesentlich längere Fell ist nicht wie oft vermutet ein Schönheits-Faktor, der bei der Zucht herausgearbeitet wurde. Vielmehr soll der Beardie damit 'wetterfest' werden, um so besser für seine speziellen Hüteaufgaben eingesetzt werden zu können.

Vom Charakter unterscheiden sich Beardies nicht wesentlich von den langhaarigen Collies. Einige Beardie-Halter sind gar der Ansicht, dass diese Hunde noch einfühlsamer als andere Collie-Rassen sind. Unbedingt erwähnenswert ist die Fellpflege. Schon bei langhaarigen Collies ist das Fell zur Überraschung vieler (noch nicht Collie-Halter) ausgesprochen pflegeleicht. So verhält es sich auch bei den Bearded Collies - sie benötigen nur einen minimalen Mehraufwand bei der Fellpflege.

Border Collie

Auch Border Collies sind speziell für ihre Hüteaufgaben gezüchtet. Im Gegensatz zu den anderen Collies waren bzw. sind diese jedoch wesentlich spezialisierter. Dadurch zeichnen sich diese Collies von allen anderen Collie-Rassen durch einen auffällig unterschiedlichen Charakter aus.

Daher werden Border Collies oft als Problemhunde bezeichnet, was so eigentlich nicht stimmt. Vielmehr ergeben sich die Probleme erst bei einer falschen Haltung. Hier stellen Borders einen außergewöhnlich hohen Anspruch, weil ihnen das quasi in die genetische Wiege gelegt bzw. gezüchtet wurde.

Wer sich einen Border Collie anschaffen möchte, sollte sich daher unbedingt mit den Besonderheiten der Rasse vertraut machen. Andernfalls leiden Hund und Halter gleichermaßen. Ist der Border Collie aber in den richtigen Händen, bekommt dieser ein einmaliges Tier.

Border Collies zeichnen sich durch ein Höchstmaß an Intelligenz aus. Sie sind extrem lernfähig - viele Dinge muss dieser Hund nur einmal sehen, schon beherrscht er sie. Das schließt natürlich unerwünschte Züge mit ein. Ein reines 'Ball holen' kommt für diesen Hund ebenfalls nicht infrage, weil er wesentlich anspruchsvollere Arbeiten benötigt.

Ansonsten fangen Borders an, alles Mögliche zu hüten (Jogger, Kinder, andere Hunde, Kinder, Autos und vieles mehr). Kann aber ein Halter dem Border Collie exakt das bieten, was er benötigt, wird das Tier ein glückliches Collie-Leben führen und sein Besitzer ebenfalls eine Riesenfreude an dem Hund haben.

Kurzhaar Collie

Der Kurzhaar Collie wird oft auch mit seinem englischen Rassenamen 'Smooth Collie' angesprochen. Bei uns ist die Rasse trotz der grandiosen Charaktereigenschaften noch relativ unbekannt, doch der Kreis der Halter von Kurzhaar Collies wächst stetig. In Bezug auf seinen englischen Namen ist dieser Programm bei diesem Hund.

Smooth steht für Begriffe wie glatt, einfühlsam, geschickt, lieblich, ausgeglichen, reibungslos, geschmeidig, sanft und viele mehr. All das sind Eigenschaften, die auf diese Collies hundertprozentig zutreffen.

Das kurze Fell ist auch hier ein Resultat der Anforderungen an die Arbeit des Hundes. Vom Körperbau ist er mit seinem langhaarigen Verwandten jedoch identisch, auch wenn der optische Schein trügen mag.

Langhaar Collie

Im Englischen heißt diese Rasse Rough Collie, was sich natürlich auf das lange Fell bezieht. Wie auch beim Beardie soll es das Tier vor Wettereinflüssen schützen. Ansonsten verkörpert diese Collie-Rasse alles, was wir unter Collies verstehen - diese Unterart ist das Synonym für die gesamte Rasse.

Im Charakter unterscheidet er sich wie auch im Aussehen nicht von Amerikanischen Collies. Einzig ist seine Widerristhöhe etwas geringer und daher auch der leichtere Hund. Außerdem ist das Fell flauschiger und weniger hart. Allerdings sind diese sichtbaren Eigenschaften auch das Resultat des 'Geschmacks' jener Zeit, in welcher der Rassestandard festgelegt wurde und die Amerikanischen Langhaar Collies längst in Nordamerika etabliert waren.

Jedoch gibt es den Langhaar Collie nur in drei Farbschlägen, wobei einer davon aufgrund genetisch bedingter, erheblicher Krankheitsrisiken vom deutschen VDH verboten wurde. Wie auch die Optik dieses Collies alles ausmacht, was wir unter Collies verstehen, ist es dasselbe mit dem Charakter: gelehrig, lernfreudig, unterwürfig, anhänglich, loyal, ein ausgesprochen guter Familienhund.

Miniature Collie

Miniature Collies sind bei uns auch als Shelties bekannt, dazu kommt als weitere gültige Bezeichnung Shetland Sheepdog. Wie aus diesem Namen schon herauszulesen ist, kommt diese kleinste Collie-Art von den Shetland-Inseln. Hierzulande sind Shelties noch nicht so bekannt, dafür aber in den USA absolut beliebte Collies.

Wer ein Foto eines Shelties mit neutralem Hintergrund (ohne auf irgendwelche Größen schließen zu können) sieht, wird sofort sicher sein, dass es ein Langhaar Collie sein muss. Dabei sind die Shetland Sheepdogs sehr kleine Collies, die nicht einmal die Hälfte der Größe eines 'normalen' Collies erreichen.

Allerdings kann die Größe auch erheblich variieren. Trotz allem wurden auch diese Hunde zum Hüten gezüchtet. Dazu wurden Grönlandhunde, die Seefahrer mitbrachten, mit lokalen Hunden von den Shetlands gekreuzt. Um die hervorragenden Eigenschaften der Rough Collies zu erhalten, wurden diese ebenfalls eingekreuzt.